WLAN-Reichweite verbessern
Die Zeiten von Kabelsalat und Co. sind längst vorbei! Wo man noch durch die gesamte Wohnung Kabel verlegen musste, um Rechner mit dem Internet zu versorgen. Durch die Funk-Technologie „WLAN“ wurde nämlich sämtlichen Kabel-Wirrwarr der Kampf angesagt. Doch was tun wenn die WLAN-Reichweite zu gering ist?
Die Abkürzung WLAN steht für die englische Bezeichnung Wireless Local Area Network. Ins deutsche übersetzt bedeutet es „drahtloses lokales Netzwerk“ es bezeichnet also ein lokales Funknetz die den Funkstandard IEEE-802.11-Familie entsprechen. Da es sich hier um eine Funkverbindung handelt, sollte man bedenken das andere Geräte die Reichweite des WLAN-Netzwerk beeinträchtigen können. Aber nicht nur Geräte auch die Wände und Decken können Störquellen darstellen.
WLAN-Reichweite verbessern
Viele Hersteller werben mit einer großen WLAN-Reichweite, die selbst über mehrere Stockwerke oder bis hinaus in den Garten reichen soll. Diese Angaben entsprechen meist nur dem Optimalfall. Doch gerade wenn in einem Mehrfamilienhaus mehrere WLAN-Netzwerke aktiv sind, man ein Einfamilienhaus oder eine größere Wohnung mit Internet versorgen will hält sich die Begeisterung schnell in Grenzen. Die Folge sind häufige Verbindungsabbrüche oder eingeschränkte Nutzbarkeit. Um die Reichweite eines WLAN-Netzwerks zu verbessern gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Störquellen beseitigen
- Funkkanal einstellen
- WLAN-Repeater
- Zusätzlicher WLAN-Router
- Externe Antennen
- WLAN-Booster
- Firmware aktualisieren / austauschen
- Alternative Firmware
1. Störquellen beseitigen
Sie sollten bereits beim Aufstellen der WLAN-Hardware ein paar Dinge beachten, um mögliche Störquellen gleich von Anfang an auszuschließen.
- Platzieren Sie das WLAN-Modem/ Router an einer höher gelegenen Position.
- Entfernen Sie nach Möglichkeit Mikrowellgeräte oder Schnurlos-Telefone (DECTDECTDECT steht für Digital Enhanced Cordless Telecommunications und bezeichnet den Funkstandard für Schnurlos-Telefone. Die benutzten Frequenzbereiche liegen unterhalb von 2,45 GHz und stören daher weder WLAN, Bluetooth noch andere drahtlosen Netzwerke.) aus der direkten Umgebung.
- Stellen Sie das WLAN-Gerät nicht unmittelbar neben das Computer-Gehäuse oder in die Nähe von metallischen Flächen (Abschirmung).
- Andere WLAN-Funknetze in Reichweite (Nachbarn).
Natürlich kann man gerade in einer Mietwohnung keine baulichen Maßnahmen ergreifen um ganze Wände auszutauschen. Nur damit man über eine bessere und stabilere WLAN-Verbindung verfügt.
2. Funkkanal einstellen
Die meisten WLAN-Geräte stellen den Funkkanal automatisch ein und genau dort liegt das Problem. Meist wird hierbei der Kanal 6 benutzt das heißt sind andere WLAN-Netzwerke mit gleichen Funkkanal in Reichweite behindern sich diese gegenseitig und führen zu Abbrüchen oder Störungen der Verbindung. Erfahrungsgemäß hat sich gezeigt das der Kanal 1, 10 oder 11 weniger häufig genutzt werden. Wie Sie die Einstellungen ändern erkläre ich anhand der Beispiele des Speedport W701V und der AVM FRITZ!Box 7390.

Funkkanal beim Speedport W 701V ändern.
- Benutzerobefläche des Speedport öffnen (http://speedport.ip oder http://192.168.2.1)
- Gerätepasswort eingeben
(0000 = Auslieferunsgzustand) - unter der Kategorie Konfiguration > Netzwerk
- in den Netzwerkeinstellungen > WLAN
- im Feld Kanal die Kannalnummer 1 – 13 wählen
Beachten Sie das der Kanal 12 und 13 von manchen WLAN Geräten nicht erkannt wird!

Funkkanal bei der AVM FRITZ!Box 7390 ändern.
- Benutzerobefläche der FRITZ!Box öffnen
(http://fritz.box/ oder http://192.168.178.1) - Gerätepasswort eingeben
(falls vergeben) - unter der Kategorie WLAN -> Funkkanal
- dann Funkkanal anpassen
- im Feld Funkkanal die Kannalnummer 1 – 13 wählen
- Änderung für das Frequenzband 2,4 GHz oder 5 GHz
Beachten Sie das der Kanal 12 und 13 von manchen WLAN Geräten nicht erkannt wird! Die FRITZ!Box kann gleichzeitig prüfen ob andere Funknetze in Reichweite sind. (Haken setzen Störeinflüsse)
3. WLAN-Repeater
Bei einem sogenannten WLAN-Repeater wird die Reichweite der Funkverbindung erhöht. Der Repeater wiederholt das empfangene Funksignal in dem er die Verbindung zur WLAN-Basis und zum WLAN-Empfänger aufrecht hält. Da der WLAN-Repeater immer diese zwei Verbindungen offen hält, halbiert sich dadurch die Übertragungsgeschwindigkeit. Es findet also nur eine Ausweitung des Funksignals statt, aber keinerlei Verstärkung der Sendeleistung der WLAN-Basis.
1. Schritt
Den WLAN Repeater in eine Steckdose stecken die sich in der Nähe des WLAN-Basis befindet.
2. Schritt
Die Verbindung wird problemlos per WPS vom Repeater zu Basis hergestellt.
3. Schritt
Die WLAN-Verbindung wurde hergestellt, der Repeater zeigt den Verbindungsstatus an.
Sollte die automatische Verbindung über WPS nicht möglich sein oder die Basis diesen Dienst nicht unterstützen. Schauen Sie im Handbuch nach da bei verschiedener Hardware oft unterschiedliche Eingaben erforderlich sind.
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4. Zusätzlicher WLAN-Router
Neben einem doch recht einfachen WLAN-Repeater, kann man natürlich auch einen zusätzlichen WLAN-Router nutzen um die Reichweite zu erhöhen. Der Vorteil ist natürlich das man dadurch das drahtlose Netzwerk nicht nur um WLAN-Geräte erweitern kann sondern auch durch kabelgebundene Geräte. Die Verbindung dafür wird dann über ein herkömmliches LAN-Kabel ermöglicht.
Bei der Anleitung wird anhand einer FRITZ!Box erklärt wie man die Basis und den Repeater vorbereitet beziehungsweise verbindet um die Reichweite des WLAN-Netzwerks zu erhöhen.
Anleitung für die FRITZ!Box
5. Externe Antennen
Wenn der WLAN-Router über einen externen Antennenanschluss verfügt kann man über eine zusätzliche externe Antenne die Reichweite des WLAN-Netzwerks vergrößern oder sogar verstärken. Hierbei ist es natürlich wichtig, zu wissen welche Leistungsmerkmale die vorhandenen Antennen haben. Die externen Antennen werden dann an den meist verbreiteten RP-SMA-AnschlussRP-SMA-Anschluss Beim Reverse-Polarity-SMA (RP-SMA), oft auch unter der Bezeichnung Reverse-SMA (R-SMA) handelt es sich um einen Koaxialstecker für Hochfrequenzanwendungen mit Außengewinde und passender Buchse die mit einer Überwurfmutter ausgestattet ist. Dieser Anschluss wird häufig für WLAN-Antennen verwendet. angeschlossen.
Bei den externen Antennen unterscheidet man grundsätzlich zwischen Innen- und Außenantennen. Natürlich sollte man auch den AbstrahlungswinkelAbstrahlungswinkel Der Abstrahlungswinkel wird sowohl horizontal als auch vertikal angegeben. Als Leitsatz gilt hier:
Kurze Antenne = große Reichweite, schlechte bis mittlere Qualität, Lange Antenne = kleine Reichweite, gute Qualität, für die externen Antennen beachten. Die folgenden drei Antennentypen werden für die Verbesserung von WLAN sehr häufig genutzt:
Mit diesen externen Antennen ist eine Verstärkung von 3 bis 24 dBidBi Mit der Maßeinheit wird der Gewinn einer Antenne gegenüber einem isotropen Kugelstrahler angegeben. Wobei eine Richtantenne natürlich nicht wirklich an Leistung gewinnt. Sondern die zur Verfügung stehende Leistung wird auf ein bestimmtes Raumsegment gerichtet. Die dann erzielte Feldstärke ist höher als bei einem Kugelstrahler. Dieser Gewinn wird dann in dBi angegeben. möglich. Doch das bleibt alles reine Theorie, wenn man nicht über den besagten externen Antennenanschluss verfügt. Oder? Lesen Sie hier den Artikel:
Umbauanleitung für eine externe WLAN-Antenne
Hinweis: Bei der Verwendung von externen WLAN-Antenne müssen Sie darauf achten das baugleiche Antennen benutzt werden. Zum Beispiel bei zwei Anschlüssen = zwei Richtstrahlantennen. Denn das Gerät ist nur so gut wie die Antenne mit den geringsten Leistungsmerkmalen.
6. WLAN-Booster
Bei dem sogenannten WLAN-Booster oder auch WLAN-Verstärker muss man am WLAN-Router ebenfalls über einen Anschluss für einen externe Antenne verfügen (RP-SMA). Dieses Gerät verstärkt die Sendeleistung im Frequenzbereich 2,4 GHz des WLAN-Netzes von 100mW (20 dBmdBmDie Abkürzung dBM steht für die Einheit „Dezibel Milliwatt“. Damit wird der Leistungspegel bezogen auf ein Milliwatt angegeben. Somit entsprechen 0 dBm einer Leistung von 1 mW. 20 dBm = 100 mW.) auf 2000 mWmWDie Maßeinheit für die Leistung ist Watt (W). Da WLAN-Komponenten nur eine recht geringe Ausgangsleistung aufweisen, wird hier in der Regel in Milliwatt (mW) angegeben. 1000 mW = 1 W. (33dBm). Durch die Verstärkung der Sendeleistung werden nicht nur die Reichweite vergrößert sondern auch die Signalqualität verbessert. Das Gerät wird einfach zwischen die vorhandene Antennenleitung geschraubt. Allerdings wurde durch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post RegTP, die zulässige Sendeleistung für Wireless LAN in Deutschland wie folgt festgelegt:
- IEEE 802.11b – 2,4 GHz – 100 mW EIRPEIRP Die abgestrahlte Leistung einer Antenne wird in den beiden Größen Effective Radiated Power (ERP) und Effective Isotropic Radiated Power (EIRP) angegeben. Der ERP-Wert zeigt die effektiv abgestrahlte Leistung in der Hauptstrahlungsrichtung der Antenne an. Die Größe „EIRP“ wird benutzt um Richtantennen zu kennzeichnen. Dabei gibt der Wert EIRP an, wie leistungsstark eine ungerichtete Antenne (isotrop) senden müsste, um die gleiche Reichweite zu erzielen wie eine Richtantenne in Hauptsenderichtung.
- IEEE 802.11g – 2,4 GHz – 100 mW EIRP
- IEEE 802.11a – 5,4 GHz – 1 W EIRP
Hinweis: Da die WLAN-Booster schnell die vorgegebenen Richtwerte überschreiten, ist der Einsatz dieser Geräte in Deutschland nicht zulässig.
Ratsamer ist es deshalb auf einen „legalen WLAN Booster“, wie den Netgear Orbi, zu setzen.
7. Firmware aktualisieren / austauschen
Die Firmware sollte man grundsätzlich auf dem aktuellen Stand halten, da meist durch die Firmware-Updates auch gleichzeitig Sicherheitslücken und etwaige Fehler beseitigt werden. Um die Firmware zu aktualisieren gibt es meist zwei Möglichkeiten. Zum einen das „automatische Update“ oder zum zweiten das „manuelle Update“ der Firmware. Beide Möglichkeiten haben das gleiche Ziel, nur spart man sich bei automatischen Update das vorherigen herunterladen der Firmware-Datei die meist auf der Herstellerseite zu finden ist.
Automatisches Update bei der FRITZ!Box 7390 durchführen.
- Benutzerobefläche der FRITZ!Box öffnen (http://fritz.box oder http://192.168.178.1)
- Gerätepasswort eingeben (wenn vergeben)
- Kategorie: Assistenten > Firmware aktualisieren
Manuelles Update bei der FRITZ!Box 7390 durchführen.
- Rufen Sie die Seite: www.avm.de/Download auf
- Wählen Sie dort ihr Hardwaremodell aus und klicken auf Firmware herunterladen
- Benutzerobefläche der FRITZ!Box öffnen (http://fritz.box oder http://192.168.178.1)
- Gerätepasswort eingeben (wenn vergeben)
- Klicken Sie auf System > Firmware Update > Firmware-Datei
- Wählen Sie
Einstellungen sicher > OK > Durchsuchen - Heruntergeladene Firmware-Datei auswählen und Update starten
- Aktuelle Firmware wird installiert
Automatisches Update bei der Speedport W 701V durchführen.
- Benutzerobefläche des Speedport öffnen (http://speedport.ip oder http://192.168.2.1)
- Gerätepasswort eingeben (0000 = Auslieferunsgzustand)
- Verwaltung > Hilfsmittel > „Automatische Konfiguration“ / „EasySupport“ aktivieren
Manuelles Update bei der FRITZ!Box 7390 durchführen.
- Rufen Sie die Seite: hilfe.telekom.de auf
- Wählen Sie im Bereich: Downloads & Hanbücher, ihr Hardwaremodell aus und klicken auf
Firmware speichern - Benutzerobefläche des Speedport öffnen (http://speedport.ip oder http://192.168.2.1)
- Klicken Sie auf die Schaltfläche
„Konfiguration starten“ - Gerätepasswort eingeben
(0000 = Auslieferunsgzustand) - Klicken Sie hier unter Verwaltung > Laden & Sichern
- Wählen Sie nun Firmware-Update
- Danach auf Durchsuchen und Firmware-Datei auswählen
- Aktuelle Firmware wird aufgespielt
8. Alternative Firmware
Das man die Firmware durch eine vom Hersteller aktualisierte Version tauschen kann und warum das sogar empfehlenswert ist, habe ich gerade erklärt. Doch was wenn man an eine alternative Firmware sprich eine selbstprogrammierbare Version herunterlädt?
Achtung:
Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise. Jegliche Eingriffe in die Software werden auf eigenes Risiko des Nutzer durchgeführt.
- Herunterladen und Benutzung alternativer Firmware ist erlaubt,
- Sämtliche Garantieansprüche gehen verloren,
- Keinerlei Haftung- oder Ersatzansprüche gegen den Hersteller,
- Verstärken der Sendefrequenz über die gesetzlichen Richtlinien hinaus ist illegal,
Funktionsweise:
Falls Sie sich jetzt fragen: „Ob und Warum das ganze mit einer alternativen Firmware funktioniert?“ Hier die sehr einfache Lösung. Die Hersteller der WLAN-Router oder WLAN-Modem bauen natürlich die Geräte nicht nur ausschließlich und alleine für den deutschen Markt. Sondern Sie vertreiben ihre Produkte international und weltweit. Der einzige Unterschied dabei ist und bleibt die Firmware die fällt von Land zu Land anders aus. Wie man so schön sagt: „Andere Länder, andere Sitten.“ Hier sind es eher die anderen Richtlinien. Zum Beispiel darf ist es in den USA legal ein 2,4 GHz WLAN-Netzwerk mit 1000mW und zu betreiben. Das ist das 10-fache von dem was in Deutschland zugelassen ist.
Firmware-Software:
Im Laufe der Zeit haben sich ein paar Programme als Alternative für die originale Firmware durchgesetzt. Bei allen handelt es sich um ein Linux basiertes BetriebssystemLinux basiertes BetriebssystemEin Linux-System ist eine Art zusammengestelltes Betriebssystem mit einer zugehörigen Sammlung von Programmen. Bestehend aus dem namensgebenden Linux-Kernel und den für einen Betrieb des Systems erforderlichen Teilen und der verwendeten Nutzerprogrammen. für den Router. Die Programme sind eine Open SourceOpen SourceOpen Source und somit quelloffen sind eine Reihe von Lizenzen für Software. Bei denen ist der Quelltext öffentlich zugänglich. Durch eine solche Lizenz sollen Weiterentwicklungen fördert und vorangetrieben werden. Software, damit ist eine Weiterentwicklung selbst durch den Anwender möglich. Wenn man die folgende Software nutzen möchte, sollte man sich gut mit der Software vertraut machen. Nicht das der Router durch das ändern der Firmware unbrauchbar wird.
Geeignet für Router der Hersteller:
- Asus
- ALLNET
- Belkin
- Buffalo
- Linksys
- Netgear
- Motorola
- Siemens
- u.v.m.
Geeignet für Router der Hersteller:
- 3Com
- Asus
- Avm
- Buffalo
- D-Link
- Freecom
- Gigaset
- Huawei
- Linksys
- Netgear
- Siemens
- Sitecom
- Texas Instruments
- TP-Link
- T-Com / Telekom
- ZyXEL
- u.v.m.
Geeignet für Router der Hersteller:
- Asus
- Buffalo
- D-Link
- Linksys
- Motorola
- Netgear
- Rosewill
- TP-Link
- u.v.m.

Geeignet für Router der Hersteller:
- Asus
- Belkin
- Buffalo
- Linksys
- Netgear

Geeignet für Router der Hersteller:
- Asus
- Buffalo
- Linksys
- Netgear
Das Endergebnis
Ich habe anhand der oben aufgeführten 8 Punkte erklärt wie Sie die Reichweite ihres WLAN-Netzwerks deutlich verbessern können. Bedenken Sie an dieser Stelle noch einmal das die Verstärkung des Funksignals über die zulässigen Richtwerte der Bundesnetzagentur verboten sind. Egal welche Möglichkeiten Sie nutzen um ihr WLAN zu verbessern hoffe ich natürlich das ich Ihnen mit meinem Artikel helfen konnte.
WLAN-Reichweite verbessern,